Moorwinkelsdamm - Ein Motorsportereignis der etwas anderen Art steigt an diesem Freitag in der „SVG-AG Arena“ am Linsweger Weg. Statt der gewohnten Speedway-Maschinen brettern ab 15.30 Uhr sogenannte Flattracker durch das Stadion des MSC Moorwinkelsdamm. Grund: Das Organisatoren-Team um den Vareler Jens Föhl veranstaltet dort die „Flattrack Friday Night“, die am Abend dann mit Flutlichtrennen endet.

„Ein Tracker ist ein Motorrad, das für den Einsatz auf Speedway-Bahnen oder sogenannten Dirt-Track-Bahnen optimiert ist. Dabei handelt es sich zumeist um ovale Rennstrecken mit losem Untergrund“, erläutert Föhl. Die Tracker seien minimalistisch, schmal gebaut und für das Driften und Sliden konzipiert: „Es sind im Prinzip entstrippte Versionen von ursprünglich für die Straße zugelassen, normalen Motorrädern.“

Und die Nachfrage nach einer Teilnahme in Moorwinkelsdamm war groß. Bereits zehn Tage nach der Ankündigung waren alle 72 Startplätze vergeben. Dabei treten die Motorsportler in unterschiedlichen Klassen an.

Komplette Anfänger in der sogenannten Newbie-Klasse. Erfahrenere Fahrer in der Rookie-Klasse, während in der Amateur-Klasse Starter dabei, die teilweise WM-Erfahrung haben. „In Moderator Helge Thomsen und Tatort-Schauspieler Lukas Gregorowicz ist auch Fernsehprominenz am Start“, sagt Föhl.

Derweil verlässt der 14-jährige Speedway-Lokalmatador Thies Schweer aus Anlass der „Flattrack Friday Night“ kurz sein sportliches Fachgebiet. Denn der amtierende deutsche Meister und Vizeweltmeister der 125-ccm-Klasse aus Zetel geht an diesem Freitag in seinem „Wohnzimmer“ bei den Rookies mit einer Trainings-KTM SX85 ins Rennen.

Zusätzlich gibt es in der Friesischen Wehde eine Vintage-Klasse für Motorräder, die vor 1986 gebaut wurden. Mit einer ganz besonderen Maschine steht dabei Frank Walther an der Startlinie. Der Vareler fährt mit einem der ersten Harley-Davidson-Flattracker, einer WR aus dem Jahre 1948. „Davon gibt es vielleicht noch ein Handvoll Modelle auf der ganzen Welt und Frank ist wahrscheinlich der Einzige, der diese zum Flattrack nutzt“, erklärt Föhl.

„Im Unterschied zum Speedway ist der große Vorteil des Flattrack-Sports, dass man echten Rennsport für relativ kleines Geld betreiben kann“, sagt Föhl. Für rund 1000 Euro könne man sich bereits einen eigenen Flattracker (um)bauen und für rund 2500 Euro schon einen für Rennen geeigneten fertigen Umbau erwerben. Auch deshalb erlebe das Flattracken auch in Deutschland derzeit einen deutlichen Zuwachs und würden Eigner von Speedway-Strecken das publikumswirksame Potenzial erkennen.

„Es ist für 2024 eine kleine Rennserie in Planung, deren Abschlussrennen kommenden September in Moorwinkelsdamm stattfinden könnte“, weiß Föhl: „Der MSCM hat in der Flattracker-Szene sowohl als Verein wie auch mit seiner Strecke einen hervorragenden Ruf. Und insbesondere die Flutlicht-Atmosphäre macht die Flatland 360 zu einem einzigartigen, stimmungsvollen Event.“

Henning Busch
Henning Busch Redaktion Friesland (Lokalsport)