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nordwest-zeitung

„Reparieren statt wegwerfen“ Friesoythe bekommt sein eigenes Repair-Café

Reparieren statt Wegwerfen: (von links) Günther Bullermann, Mitinitiator Gerhard Einhaus, Markus Wieghaus, Renate Geuter vom Sozialen Briefkasten sowie Gerhard Alberding. (Nicht im Bild: Mitinitiator Eike Baran.)

Reparieren statt Wegwerfen: (von links) Günther Bullermann, Mitinitiator Gerhard Einhaus, Markus Wieghaus, Renate Geuter vom Sozialen Briefkasten sowie Gerhard Alberding. (Nicht im Bild: Mitinitiator Eike Baran.)

Eva Dahlmann-Aulike

Friesoythe - Reparieren statt Wegwerfen – Friesoythe bekommt ein eigenes Repair-Café. Es zieht in die neuen Räume des Sozialen Briefkastens an der Elbestraße. Starttermin ist am Freitag, 9. Februar, von 16 bis 19 Uhr. Zukünftig wollen die Ehrenamtlichen immer jeden zweiten Freitag im Monat ihre Hilfe anbieten. Sie untersuchen kostenlos Elektrokleingeräte und reparieren sie im besten Falle gemeinsam. Kosten für Ersatzteile müssen erstattet werden, die Arbeit der Ehrenamtlichen kann mit einer Spende belohnt werden.

Großes Fachwissen

Initiatoren sind AMG-Lehrer Eike Baran, der bereits das Techniktreffen „Meet & Geek“ ins Leben gerufen hat, und Gerhard Einhaus, der Repair-Café-Erfahrung aus Ganderkesee mitbringt. „Das läuft da, das glauben Sie nicht. Das ist ein Super-Team. Beim letzten Mal waren 67 Leute da“, berichtet Einhaus. Der Diplom-Ingenieur ist vor einiger Zeit nach Friesoythe gezogen, bringt sehr gerne Küchengeräte wieder zum Laufen und hat einige Mitstreiter aufgetan, die künftig ehrenamtlich Elektrokleingeräte, Computer, Laptops, Fernseher, Radios, Nähmaschinen und anderes reparieren wollen. Im Sinne der Nachhaltigkeit.

Alle bringen großes Fachwissen mit, um bestimmte Arbeiten überhaupt machen zu dürfen. „Da geht es auch um Sicherheitsvorschriften. Man darf nicht einfach mutig etwas in die Steckdose stecken und losreparieren“, sagt Radio- und Fernsehtechnikermeister Gerhard Alberding. Gleich zwei Gesellenbrief – den als Kfz-Mechaniker und als Radio- und Fernsehtechniker bringt Günther Bullermann mit. Aus Erfahrung wissen sie: Wenn Kunden mit defekten Geräten in den Handel kommen, wird meistens zum Neukauf geraten. Manchmal seien Ersatzteile gar nicht einzeln erhältlich oder zu teuer, manchmal seien Geräte sogar so gebaut, dass man sie gar nicht öffnen könne, ohne das Gehäuse zu beschädigen. Wenn Ersatzteile fehlen, könnte Markus Wieghaus einspringen. Der Informatiker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Oldenburg und kann mit einem 3D-Drucker Bauteile drucken. Ebenfalls im Team ist Detlev J. Raupach, der gelernter Maschinenschlosser ist und jahrzehntelange Erfahrung im Bereich Computer – Hard- und Software – mitbringt. Er kümmert sich auch um den Internetauftritt des Repair-Cafés unter www.repaircafe-friesoythe.de. Gesucht werden weitere Ehrenamtliche, die das Team unterstützen wollen, sie können sich bei Gerhard Einhaus melden, Tel. 04491/9346236.

„Passt zu uns“

„Wir alle betreten hier Neuland“, sagt Renate Geuter, Vorsitzende des Sozialdienstes Katholischer Männer (SKM), der den Sozialen Briefkasten mit Sozialkaufhaus, Tischlerei und Nähstube betreibt. „Wir sind aber der Meinung, dass ein Repair-Café zu uns und auch zu Friesoythe passt.“ Kaffee und Kuchen wird ebenfalls vom Sozialen Briefkasten gestellt, auch hier wird eine Spende gerne gesehen.

Eva Dahlmann-Aulike
Eva Dahlmann-Aulike Redaktion Münsterland