Leezdorf - Ein Verbrechen, das wohl ungesühnt bleibt: Unbekannte Täter haben ein Hakenkreuz-Symbol in der Größe von 1,2 Metern mal 1,2 Metern an die Kirche in Leezdorf geschmiert. Küsterin Gisela Riesebeck äußerte sich auf Nachfrage unserer Redaktion gegenüber und bestätigte den Vorfall: „Man konnte das erst auf den zweiten Blick von der Straße aus sehen, uns ist das im Rahmen eines Arbeitseinsatzes aufgefallen“, so Riesebeck. Sie sei schockiert gewesen, als sie das „Symbol der Schande“ an der Kirchenfassade entdeckt habe. Die Schmiererei ist übrigens auch eine Straftat gemäß Paragraf 86a, Strafgesetzbuch und das Anbringen oder Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder Geldstrafe geahndet werden.
Zeitlicher Zusammehang zu Überfall der Hamas auf Israel
„Uns war klar, dass niemand ermittelt werden würde, aber angezeigt haben wir es trotzdem“, so Riesebeck. Vor Kurzem habe sie dann auch schriftlich bestätigt bekommen, dass das Verfahren eingestellt und kein Täter ermittelt werden konnte. Ihr war es aber wichtig, „ein Signal zu setzen“ und deshalb habe sie den Rechtsweg angestrengt. Passiert ist der Vorfall vermutlich in der ersten oder zweiten Oktoberwoche, aufgefallen ist es erstmals am 14. Oktober. Ob der Vorfall mit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober zusammenhängt, ist ungewiss und darüber lässt sich nur spekulieren. Ein denkbarer Zusammenhang besteht allerdings durchaus.
Stundenlanges Schrubben, um das Symbol zu entfernen
Für Riesebeck war das Symbol mehr als nur ein Ärgernis, sie ist noch immer entsetzt über die Tat: „Irgendjemand ist über den Zaun gestiegen und hat sowas gemalt mit einem Edding. Ich finde das äußerst abstoßend.“ Sie habe unmittelbar, nachdem sie von dem Symbol erfahren habe, mit dessen Beseitigung begonnen. Sie fuhr zum Bauhof und besorgte sich spezielle Mittel, um das Hakenkreuz zu entfernen: „Noch ist es leicht schemenhaft erkennbar, aber die paar Stunden Arbeit haben sich gelohnt“, so Riesebeck.
Polizei riet, Vorfall nicht an die große Glocke zu hängen
Eine Hakenkreuz-Schmiererei gab es in Leezdorf auch vorher schon einmal. Damals war ein Schaukasten betroffen, der letztlich ausgetauscht werden musste. Dieses Symbol an der Kirche habe es aber bis dato nicht gegeben. Dass der Vorfall erst jetzt publik wurde, liegt wohl auch daran, dass die Polizei Riesebecks geraten habe, den Vorfall nicht an die große Glocke zu hängen.