Norddeich - Norddeich hat einen eingeschworenen Urlauberkern – diese Erkenntnis lässt sich aus der Gästebefragung des Tourismusservice-Norden-Norddeich gewinnen. „75 Prozent der Gäste, die zu uns kommen, sind Stammgäste. In anderen Tourismusorten hat man da eine deutlich geringere Quote“, so Kurdirektorin Eva Krüger-Linzer am Dienstagabend während der Sitzung des Norder Wirtschafts- und Tourismusausschusses. Insgesamt zeigte sich die neue Leiterin der Tourismussparte zufrieden mit den Urlauberzahlen. „Wir haben einen leichten Rückgang von 1,5 Prozent, wenn man den Vorjahreszeitraum bis Oktober zum Vergleich heranzieht“, so Krüger-Linzer. Dieser Rückgang sei aber vor allem durch das schlechtere Wetter und der höheren Nachfrage nach Auslandsurlauben zu erklären. „Heutzutage ist die Konkurrenz nur einen Klick weit entfernt“, so die Kurdirektorin.
NRW stark vertreten
Zwar gibt es natürlich nicht den einen typischen Norddeich–Urlauber. Jedoch fällt beim Betrachten der Statistik auf, dass viele der erwähnten Stammgäste aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) kommen. „Das wusste man gefühlt schon vorher, aber die Befragung hat dies noch einmal bestätigt.“ In dem Zusammenhang wundert es auch nicht, dass gerade die gute Erreichbarkeit Norddeichs im Vergleich zu anderen deutschen Destinationen gelobt wird. „Auch bei der Gastfreundlichkeit schneiden wir sehr gut ab. Sogar besser als die Ostfriesischen Inseln“, freute sich Krüger-Linzer. Was die Urlauber in Norddeich suchen, sind vor allem gute klimatische Bedingungen, Ruhe und eine schöne Landschaft. Wichtig ist ihnen – und da schneidet Norddeich im Vergleich zu Norderney, Juist und Co. ebenfalls gut ab – ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. „Das wurde bei der Befragung mehr als deutlich. Der Norddeich-Urlauber ist sehr preisbewusst. Was natürlich, gerade in Zeiten wie diesen, sehr verständlich ist“, so die Kurdirektorin.
Kurbeitrag für Vierbeiner
Neben den Familienurlaubern ist eine weitere Klientel stark vertreten in Nordens beliebtem Küstenstadtteil. „Wir haben festgestellt, dass wir viele Urlauber mit Hund hier haben im Vergleich zu anderen Orten. Wir haben daher schon einmal lose Überlegungen angestellt, einen Kurbeitrag für Hunde zu erheben“, so Krüger-Linzer. Was Hundebesitzer freuen dürfte: Dies sei rechtlich aktuell nicht möglich, gestand die Kurdirektorin.
Müll ist ein Problem
Neben all der positiven Schlüsse, die man beim Tourismusservice aus der Gästebefragung zieht, zeigte sich Krüger-Linzer aber durchaus auch (selbst-)kritisch. „Wir müssen besser werden in den Themenfeldern Kultur, Nachhaltigkeit und Aktivitätsangeboten.“ Auch das hätte die Befragung gezeigt. „Gerade bei unserem Sportangebot am Strand muss ich gestehen, dass ich manchmal selbst gar nicht weiß, was nun angeboten wird“, so Krüger-Linzer. Wenn es der Kurdirektorin schon so gehe – wie solle es da beim Gast anders sein, sagte sie. Auch beim Thema Müll müsse man besser werden. „Das haben wir im Rahmen der Befragung auch mit auf den Weg bekommen. Gerade im Strandbereich wurde herumliegender Mülle bemängelt“, so Krüger-Linzer.
