Friedeburg - Wird der Tourismus in Friedeburg künftig nur noch auf Sparflamme betrieben? Gemeinderat und Verwaltung planen offenbar, den Service für die Urlauber und den Betrieb einer Tourist-Info auf ein Minimum herunterzufahren, um Kosten im bekanntlich klammen Kommunalhaushalt zu sparen. Damit könnte auch das Prädikat „Staatlich anerkannter Erholungsort“ gefährdet sein, wie Kritiker befürchten.

Zwei der einstmals fünf Bediensteten sind bereits versetzt bzw. nicht weiterbeschäftigt worden. Und die weiteren Planungen sehen vor, dass künftig nur noch etwas mehr als eine Vollzeitstelle finanziert wird. Dabei hatten die fünf Bediensteten, von denen drei einer Teilzeitbeschäftigung nachgingen, immer alle Hände voll zu tun, wie eine vom Personal der Tourist-Info eingeforderte detaillierte Erhebung aufzeigt. Viele Tätigkeiten galten dabei auch den Einheimischen und trugen zur Lebensqualität bei.

„Der Tourismus ist in unserer Gemeinde eine freiwillige Aufgabe“, betont Bürgermeister Helfried Goetz (parteilos) auf Nachfrage. Deshalb wollten die Politiker hier Einsparungen vornehmen. Die anderen freiwillig betriebenen Bereiche – etwa die Mediothek, der Kinderbildungsfonds, der Schulsozialfonds, das Ferienprogramm und die Integrationsarbeit – stünden hingegen nicht auf der Streichliste.

Neben dem Vermitteln und dem Informieren von Urlaubern unter dem Dach des Bürger- und Gästehauses an der Friedeburger Hauptkreuzung gehörten zu den Hauptaufgaben der Tourist-Info bislang Marketing, Messebesuche, Fahrradverleih, Medienbetreuung und das Organisieren von Veranstaltungen wie Friedeburger Festival, „Spätsommervergnügen“ (Premiere 2023) und „Frühlingserwachen“.

Nach Fertigstellung des aktuellen Rathausanbaus und der nachfolgenden Altbausanierung soll die Tourist-Info wohl dorthin auf eine kleinere Fläche umziehen und mit reduziertem Leistungsspektrum weiterbetrieben werden. Was dann mit dem repräsentativen Bürger- und Gästehaus passiert, in dem sich dann nur noch das Heimatmuseum befindet, ist offen.

Die Schritte der Veränderung, so Goetz, seien ein Resultat der politischen Gespräche zur Haushaltskonsolidierung. „Und das ist nach kritischer Betrachtung der kommunalen Leistungsfähigkeit auch aus meiner Sicht richtig.“ Immerhin seien auch die Übernachtungszahlen in letzter Zeit merklich zurückgegangen.

Detlef Kiesé
Detlef Kiesé Redaktion Wittmund