Lohne/Dinklage/Bramsche - Nach insgesamt rund dreieinhalb Jahren Bauzeit ist die Autobahn 1 zwischen Lohne/Dinklage (Kreis Vechta) und Bramsche (Kreis Osnabrück) nun sechsspurig ausgebaut – mit je drei Fahrstreifen in jeder Fahrtrichtung. Das Erfreuliche: Die Bauarbeiten sind ein halbes Jahr früher als geplant fertiggestellt worden, teilten die Verantwortlichen am Donnerstag an der Raststätte Dammer Berge mit.
Die A1 ist Teil der „Hansalinie“ und damit Teil des transeuropäischen Fernstraßennetzes. Der Ausbau schließt die letzte Lücke einer durchgehenden Sechsspurigkeit zwischen dem Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück und dem Autobahndreieck Ahlhorner Heide. Täglich passieren rund 77.400 Fahrzeuge diese Strecke. Im Jahr 2030 werden es Schätzungen zufolge etwa 83.000 Fahrzeuge sein. Im Zuge des Ausbaus wurden 18 Brücken saniert, sechs Regenrückhaltebecken mit 20 Kilometern Rohrleitungen gebaut sowie sechs Kilometer Lärmschutzwände und -wälle sowie 100 Kilometer Schutzplanken/Betongleitwände errichtet.
Der Ausbau war im Frühjahr 2021 in Fahrtrichtung Dortmund gestartet – aufgrund mangelnder Fahrbahnbreite zunächst nur etappenweise. In Fahrtrichtung Bremen habe man den Bauablauf verändern können, sodass in einem Stück auf 30 Kilometern gebaut werden konnte. „Dadurch haben wir viel Zeit gespart“, erklärte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Autobahn Westfalen. Hatte die Fertigstellung des ersten Abschnitts in Fahrtrichtung Dortmund noch zwei Jahre gedauert, so waren es in Fahrtrichtung Bremen nun rund anderthalb Jahre. Zudem sei das Unfallrisiko „um mehr als 50 Prozent reduziert worden“, sagte Sauerwein-Braksiek. In Zahlen heißt das: Gab es beim Ausbau des ersten Abschnitts noch durchschnittlich 35 Unfälle pro Monat, so waren es in Fahrtrichtung Bremen im Schnitt nur 13 pro Monat.
Der Ausbau von vier auf sechs Spuren sei „nicht nur in hohem Tempo erfolgt, sondern zugleich qualitativ hochwertig und damit nachhaltig ausgeführt worden“, erklärte Philip Overbeck, Geschäftsbereichsleiter Bau und Erhaltung in der Außenstelle Osnabrück der Niederlassung Westfalen. Die neue Betonfahrbahn hat eine Stärke von 31 Zentimetern. Dafür wurden rund 270.000 Kubikmeter Beton eingebaut – das waren 25.700 Sattelzug-Ladungen. Die Größe der Ausgleichsfläche für die Baumaßnahme beträgt 16 Hektar. Der Beton ist laut Overbeck „besonders langlebig“, daher rechne man in den kommenden Jahrzehnten mit „einem geringen Erhaltungs- und Instandsetzungsaufwand“.
Der Auftragnehmer, die Arbeitsgemeinschaft Arge A1, hatte sich im Rahmen eines sogenannten Funktionsbauvertrags (FBV) verpflichtet, die Strecke nach Fertigstellung auch über einen Zeitraum von 30 Jahren zu erhalten – die Kosten dafür sind bereits im Auftragsvolumen von insgesamt 600 Millionen Euro enthalten. Der Betrieb, also unter anderem Winterdienst und Grünpflege, bleibt allerdings in Verantwortung der Autobahn Westfalen, sagte Overbeck.

Der 30 Kilometer lange Abschnitt auf der A1 zwischen Lohne/Dinklage und Bramsche ist nun sechsspurig ausgebaut. Bild: Torsten von Reeken
Durch die frühere Fertigstellung habe man unter anderem CO