Jever - Sanierung oder Neubau? Das Johann-Rasenack-Freibad in Jever ist stark sanierungsbedürftig – darüber, dass die Anlage angefasst und modernisiert werden muss, besteht mehrheitlich im Stadtrat auch Konsens. Die zu erwartenden Kosten sind hoch, die Fördermittel werden überschaubar sein. Und nun stand zum Jahresende auch noch die Frage im Raum, ob für das Sanitärgebäude nicht ein Neubau wirtschaftlicher als eine umfassende Sanierung wäre.
Drei Jahre Planung
Die Stadtverwaltung ist zu dem Schluss gekommen, dass ein solcher Neubau in der gegenwärtigen Haushaltslage nicht zu stemmen sei, und wird in der Sitzung des Bauausschusses an diesem Mittwoch, 17. Januar, um 16.30 Uhr im Graf-Anton-Günther-Saal des Rathauses vorschlagen, von Neubauplänen abzusehen. Es geht also nach drei Jahren der Planung, in denen die Entwürfe, des Büros Janssen, Bär & Partner (jbp) aus Kostengründen immer wieder abgespeckt wurden, um die sogenannte finale Planung. Die muss im Übrigen bald beschlossen werden, um sie rechtzeitig bei der Förderstelle des Landes einreichen zu können.
Rückblick: Ende November hatte die Stadtverwaltung die Politik mit dem Gedanken überrascht, die Umkleiden, wie das Sanitärgebäude wegen einer seiner Funktionen auch kurz genannt wird, eventuell neu zu bauen. Zuvor war man von einer Sanierung des Bestandsgebäudes ausgegangen, die vor allem in der Herstellung von Barrierefreiheit und in der Dachsanierung – mit Photovoltaik – bestanden hätte. Als die Verwaltung Ende November die Neubaulösung ins Spiel brachte, ging sie noch von Kosten in Höhe von etwa 680.000 Euro aus. Zuletzt hatte Bauamtsleiter Mario Atzesdorfer im Zusammenhang mit dem Haushaltsentwurf für 2024 angeregt, darüber nachzudenken und im neuen Jahr zu einer Entscheidung zu kommen. Bereits im November hatten die Ausschussmitglieder eher verhalten auf diese Möglichkeit reagiert.
Kosten: 2,7 Millionen Euro
Mittlerweile gibt es eine Kostenschätzung für diese alternative Planung. Anders als von der Verwaltung erwartet, würden sich die Investitionskosten auf rund 1,5 Millionen Euro belaufen. In der Beschlussempfehlung heißt es: „In Anbetracht der eingereichten Fördermaßnahme sowie der angespannten Haushaltslage ist der Ersatzneubau des Sanitärgebäudes leider nicht finanzierbar, sodass nunmehr die ursprüngliche Planung der Sanierung und der barrierefreie Umbau wieder aufgegriffen wird.“ Auch ohne einen Neubau wird die Freibadsanierung mit Kosten von insgesamt mindestens 2,7 Millionen Euro ein echter Brocken für die Stadt.
Hinsichtlich des Kinderbeckens bleibt es aber bei der Version eines mindestens 100 Quadratmeter großen kombinierten Planschbeckens mit einem sogenannten „Splash-Park“ aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) statt aus Edelstahl. Die abschließende Planung wird das Büro jbp in der Bauausschusssitzung vorstellen.