Jever - Erneut hat die Kostensteigerung in der Baubranche die Stadt Jever gezwungen, ihre Planung für den Ausbau der Paul-Sillus-Grundschule zur Ganztagsschule zu ändern. Diesmal ist nicht der Bau selbst betroffen, sondern der Ablauf der Arbeiten. Die Schüler sollen nun nicht, wie ursprünglich geplant, während der gesamten Bauphase in Containern unterrichtet werden, sondern auch im Altgebäude sowie in den Räumen der benachbarten Elisa-Kauffeld-Oberschule. Darüber hat die Stadt als Schulträger jetzt die Eltern informiert.

Eine europaweite Ausschreibung der Containeranlagen für Verwaltungstrakt und Klassenräume sei bereits Anfang des Jahres erfolgt. Sechs Firmen hätten Angebote abgegeben. Das günstigste Angebot lag bei gut einer Million Euro, die übrigen zwischen 1,3 und 1,45 Millionen Euro. Geplant hatte die Stadt jedoch nur mit knapp 515.000 Euro. Das teilte Dana Ehlert, Pressesprecherin der Stadt Jever, auf Nachfrage mit.

Die Ausschreibung musste deshalb aufgehoben werden, auf eine Neuausschreibung wurde verzichtet, da sie wohl zu keinem günstigeren Angebot geführt hätte. Der Umbau der Schule soll nun in zwei Bauabschnitten erfolgen, um die Zahl der benötigten Container stark zu begrenzen.

Im ersten Bauabschnitt soll – nach Abbruch des Verwaltungstraktes in den Sommerferien – die Sanierung des Umkleidebereiches der Turnhalle und der Neubau des Schulverwaltungstraktes erfolgen. Der Schulbetrieb soll weiterhin im Bestandsgebäude stattfinden. Auch das Lehrerzimmer kann dort im Erdgeschoss untergebracht werden, während für die Verwaltung zwei Bürocontainer vorgesehen sind. Dana Ehlert: „Somit werden lediglich noch Containermodule für die Sanitäranlagen und Umkleiden für die Sporthalle benötigt.“

Im zweiten Bauabschnitt wird dann das Bestandsgebäude saniert. Die neu entstandenen Räumlichkeiten werden aber nicht für die nötigen zwölf Klassenräume ausreichen. In der benachbarten Oberschule können jedoch voraussichtlich einige Klassenräume zur Verfügung gestellt werden, sodass damit die Zahl der erforderlichen Unterrichtscontainer ebenfalls reduziert werden kann. Die genaue Anzahl kann erst vor dem zweiten Bauabschnitt ermittelt werden.


Die Bauzeit, geplant bis Ende 2025, wird sich durch die Änderungen voraussichtlich bis Mitte 2026 verlängern.

Christoph Hinz
Christoph Hinz Lokalredaktion, Jeversches Wochenblatt