Ailton ist so etwas, was man gemeinhin als lebende Legende bezeichnet – zumindest, wenn man die Fans des Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen fragt. Der Brasilianer, der nicht nur durch seine vielen Tore überzeugt, sondern auch im Dschungelcamp einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat, ist jetzt zu Modeaufnahmen für ein Wilhelmshavener Label in Hooksiel gewesen. Dabei hat sich der 49-jährige „Kugelblitz“ die Zeit genommen, Fragen unserer Leser zu beantworten.
Lea K.: Was ist für Sie das Besondere an Werder Bremen?
AiltonWerder Bremen bedeutet für mich alles. Ich hatte meine beste Zeit in Bremen im Werder-Trikot. 100 Prozent Werder, das stimmt für mich vollkommen. Ganz Bremen liebt mich immer noch. Ich hatte immer eine sehr gute Verbindung zu den Fans. Ich habe sechs Jahre bei Werder gespielt und Bremen ist auch heute noch weltweit meine Lieblingsmannschaft.
Max M.: Sie haben viele wichtige Tore für Werder Bremen geschossen. Wenn Sie sich zurück erinnern, welches war das schönste?
AiltonDas ist richtig schwer zu beantworten. Aber doch, gegen den FC Bayern München. Das 3:1 in München, das dazu beigetragen hat, dass Werder Deutscher Meister geworden ist. Das ist meine Nummer eins.
Ailton Gonçalves da Silva ist ein ehemaliger brasilianischer Fußballspieler. Mit dem SV Werder Bremen wurde er 2004 Deutscher Meister, Pokalsieger und Torschützenkönig und im selben Jahr als erster Nichtdeutscher zum Fußballer des Jahres in Deutschland gewählt.
Der 49-Jährige mit dem Spitznamen Toni oder - wegen seiner Leibesfülle - auch „Kugelblitz“, war in der Bundesliga unter anderem für den FC Schalke 04, den Hamburger SV und den MSV Duisburg aktiv.
Neben seiner Heimat spielte er zudem in Mexiko, der Türkei, Serbien, der Schweiz, der Ukraine und in China. In einem Zeitraum von 20 Jahren kam er so in 21 Vereinen zum Einsatz.
Im März 2023 gab Ailton sein Comeback beim TSV Bassum in der 3. Kreisklasse Diepholz Mitte bekannt. Vor mehr als 800 Zuschauern erzielte er bei seinem Debüt gegen den SC Twistringen IV beim 2:2-Unentschieden ein Tor.
Jakob L.: Welches wäre in Europa, mit Ausnahme von Deutschland und damit natürlich Werder, die Mannschaft, für die Sie gerne einmal gespielt hätten?
AiltonNicht Werder? (lacht). Als ich noch in Brasilien gespielt habe, hatte ich immer diesen Traum, in Italien bei Inter Mailand zu spielen. Ich hoffe, dass Inter in diesem Jahr im Finale der Champions League stehen wird. Nächste Woche ist ja das Derby gegen den AC Mailand.
Kea S.: Glauben Sie, dass Werder den Klassenerhalt in dieser Saison schaffen wird?
AiltonJa, ich hoffe, dass Werder in der ersten Liga bleiben wird, das ist ja klar. Wir haben noch vier schwere Spiele. Das letzte Heimspiel gegen Köln muss Werder unbedingt gewinnen. Vielleicht klappt es ja auch noch mit einem Punktgewinn bei Union oder in Leipzig. Am Samstag gegen Bayern wird es natürlich schwer, aber im Fußball kann ja alles passieren. Wenn es mit dem Klassenerhalt klappt, dann brauchen wir ein paar neue Spieler, müssen ein bisschen umbauen, um gestärkt in die neue Saison gehen zu können.