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nordwest-zeitung

Ehemaliger Fuhrbetrieb Munier Kritik an Bauplänen für Personalwohnungen auf Juist

Stefan Erdmann
So könnten die Personalwohnungen gebaut werden – doch es gibt Kritik.

So könnten die Personalwohnungen gebaut werden – doch es gibt Kritik.

Repro: Stefan Erdmann

Juist - Bei den Mitgliedern der Interessengemeinschaft (IG) Loog auf Juist gab es kürzlich eine Zusammenkunft, um nochmals über die Pläne für den Bau von Personalwohnungen auf dem Grundstück des ehemaligen Fuhrbetriebes Munier in der Störtebekerstraße zu sprechen. Hierzu gab es bereits Ende Juni im Inselmuseum eine offizielle Vorstellung. Nun ist aber eine Stellungnahme, die von vielen Bürgern des Juister Ortsteiles Loog unterzeichnet wurde, bei der Inselgemeinde eingereicht worden.

Neubau auch in kleinster Lösung „zu wuchtig“

Die beiden Architektinnen Anja Büsing und Marion Wübben hatten sich die Pläne nochmal genauer angesehen und dabei festgestellt, dass selbst die kleinste Lösung für den Bereich zu wuchtig sei. Damit dies nicht so auffalle, seien bei den gezeigten Plänen die Nachbarhäuser des Grundstücks Munier irreführend mit zu hohen Firsthöhen eingezeichnet, so die Meinung der Architektinnen.

Im Grundsatz wurde festgestellt, dass durch die Pläne kein neuer Dauerwohnraum geschaffen wird. Zum einen sei gerichtlich festgestellt worden, dass Wohnflächen für Saisonpersonal nicht als Dauerwohnraum zählen, zum anderen werde kein neuer Dauerwohnraum auf der Insel geschaffen, sondern lediglich umgeschichtet. Denn beim Grundstücksinhaber und Bauherrn, dem Strandhotel Kurhaus, sollen die sich unter dem Hoteldach befindlichen Personalwohnungen wegfallen und zu Gästezimmern umgebaut werden. Denn man wolle den Fünf-Sterne-Status erreichen. Ebenso wird das bisherige Personalwohnhaus „Südwind“ in der Friesenstraße abgerissen, um hier Luxus-Ferien- und Zweitwohnungen für den Verkauf bauen zu können. Diese werden bereits durch einen Makler angeboten.

Es entsteht kein neuer Dauerwohnraum

Damit, so die beiden Architektinnen, wäre ein Deal, den die damalige Grundstückseigentümerin Inka Munier vorgeschlagen hatte, nämlich die Genehmigung einer erhöhten Grundflächen- und Geschossflächenzahl mit dem Wegfall der Zweckbestimmung Fuhrbetrieb, wenn hier „neuer Dauerwohnraum“ entsteht, hinfällig. Dieses wurde seinerzeit ohnehin nicht vom Bauamt des Landkreises genehmigt, sodass der derzeitige Bebauungsplan mit der Festsetzung „Fuhrbetrieb“ weiterhin Bestand hat. Des Weiteren wurden festgestellt, das aufgrund der Zweckentfremdungssatzung der vorhandene Dauerwohnraum wieder nachgewiesen werden muss. Zudem bringe die hohe Konzentration von Kleinappartements gewisse Problematiken. Die Saisonkräfte hätten außerdem einen anderen Tagesrhythmus, der schon in der Vergangenheit zu Lärmbelastungen geführt habe.

Bauauschuss wird Thema behandeln

Um den vorhabenbezogenen Bebauungsplan anerkennen zu lassen, benötigt der Bauherr die Zustimmung von Rat und Bevölkerung. Der Rat muss also entscheiden, wie wichtig ihm der Hotelumbau zu einem Fünf-Sterne-Hotel ist. Ebenso sei festzulegen, ob die Ansiedlung von Personal wie bisher über den ganzen Ort verteilt oder konzentriert im Ortsteil Loog erfolgen soll, so die IG Loog.

Juists Bürgermeister Dr. Tjark Goerges bestätigte den Eingang des Schreibens, dieses soll auf der nächsten Sitzung vom Bau- und Umweltausschuss behandelt werden.

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