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Die Netzentgelte bei EWE Netz ändern sich 2025: Strom wird günstiger, Gas teurer. Die Auswirkungen auf die Endkundenpreise sind noch offen. Eine vorsichtige Prognose gibt die EWE aber bereits ab.

Oldenburg - Wird Energie für die Verbraucher im Nordwesten im kommenden Jahr teurer oder günstiger? Zumindest bei einem wichtigen Preisbestandteil, den Netzentgelten, zeigt sich jetzt eine Tendenz – wenn auch in unterschiedliche Richtungen. Wie der regionale Netzbetreiber EWE Netz (Oldenburg) am Dienstag mitteilte, sinken die Netzentgelte im Jahr 2025 für Strom spürbar, während sie für Gas deutlich steigen.

Strom

Beim Strom verringert sich für einen durchschnittlichen Haushaltskunden (Jahresverbrauch: 3500 Kilowattstunden) das gesamte Netzentgelt nach EWE-Netz-Angaben um rund 46 Euro (beziehungsweise 14 Prozent). Bei Industrie- und Gewerbekunden sinkt das Netzentgelt demnach im Schnitt um zwölf Prozent, wobei sich je nach Verbrauchsstruktur unterschiedliche Werte ergeben können. Wesentlicher Grund für die Senkung ist eine von der Bundesnetzagentur festgelegte Neuregelung der Kostenverteilung beim Stromnetz-Ausbau, von der vor allem ländliche Regionen im Norden und Osten Deutschlands profitieren, in denen vie, Ökostrom-Erzeugung entsteht.

Gas

Anders sieht es dagegen beim Gas aus. Die jetzt von EWE Netz veröffentlichten Netzentgelte sehen hier für den durchschnittlichen Haushaltskunden (Jahresverbrauch: 17.500 Kilowattstunden) einen Anstieg um circa 58 Euro im Jahr (beziehungsweise 22 Prozent) vor. Bei Industrie- und Gewerbekunden steigt das gesamte jährliche Netzentgelt im Mittel demnach um rund 25 Prozent. EWE Netz nennt im Wesentlichen zwei Gründe für den deutlichen Anstieg: zum einen von der Bundesnetzagentur festgelegte neue Abschreibungsregeln für Gasnetze – dieser werden nun schneller abgeschrieben als ursprünglich geplant – und zum anderen deutlich erhöhte Ausgaben für vorgelagerte Netzkosten.

Wer mit Gas heizt, muss sich auf höhere Preise wegen steigender Netzentgelte einstellen.

AUCH IM NORDWESTEN Gaskunden müssen sich auf steigende Netzentgelte einstellen

Eckart Gienke

Oldenburg

Erläuterung

Alle Energieanbieter hierzulande zahlen Netzentgelte für die Durchleitung von Strom und Gas. Verteilnetzbetreiber wie EWE Netz zahlen überdies auch noch Netzentgelte an ihre vorgelagerten Netzbetreiber für die übernommenen Strom- und Gasmengen. EWE Netz weist darauf hin, dass die jetzt bekanntgegebenen Netzentgelte bis zum Jahreswechsel vorläufig sind und sich noch ändern können.

Verbraucherpreise

Doch wie wirken sich die Netzentgelte nun auf die Endkundenpreise 2025 aus? Nach EWE-Angaben machen die Netzentgelte derzeit bei Haushaltskunden etwa 28 Prozent des gesamten Strompreises und rund 18 Prozent des gesamten Gaspreises aus. Weitere Preisbestandteile in Form von Steuern und Umlagen (zum Beispiel Konzessionsabgabe, Umlage für Kraft-Wärme-Kopplung, Biogaskostenumlage), die sich ebenfalls zum Jahreswechsel ändern könnten, stehen zurzeit allerdings noch nicht fest. „Vor dem Hintergrund können wir derzeit keine valide Aussage treffen, welche Auswirkungen die vorläufigen Netznutzungsentgelte auf die EWE-Energiepreise für das kommende Jahr haben werden“, sagte ein Sprecher von EWE Vertrieb auf Anfrage. „Wir sind aber vorsichtig optimistisch, dass sich über den Jahreswechsel sowohl beim Strom- als auch beim Gaspreis keine Aufwärtsbewegung ergibt.“