Ganderkesee - Das Motto „Zurück im Faschingsglück“ hätte nicht passender sein können: Bei frühlingshaftem Wetter und Sonnenschein zogen am Samstag mehr als 70 Fußgruppen, Gruppen mit großen Festwagen und Kapellen durch Ganderkesee. Zigtausende Zuschauer säumten die Straßen im Ortskern und feierten eine fröhliche Party mit den Umzugsteilnehmern. „Bei dem Wetter könnte man fast überlegen, ob man Fasching im Sommer feiert“, meinte Moderator Markus Weise mit ironischem Blick auf die beiden Sommerfaschings-Ausgaben der vergangenen Jahre.

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Tausende Menschen feiern beim Fasching in Ganderkesee 2024.

FASCHING IN GANDERKESEE Beim großen Umzug sind die Narren zurück im Faschingsglück

Karoline Schulz
Ganderkesee

Erstmals seit 2020 gab es wieder einen „richtigen“ Fasching um den Ring im Februar. Dafür hatten sich die Aktiven mit fantasievoll gestalteten Festwagen und Kostümen richtig ins Zeug gelegt. Eine riesige Schildkröte schwebte über dem Festwagen des Schützenvereins Urneburg & Friends. Möwen und Clownfische aus Pappmaché, die sich auf dem Wagen in der Runde drehten, vervollständigten das Bild. Und auch die Mitglieder der Gruppe steckten in orange-weißen Nemo-Kostümen. Überhaupt spielten Tiere und Fabelwesen eine besondere Rolle: Ein roter Drache spuckte auf dem Wagen der asiatisch inspirierten Adelheider Rauch aus, während der Schlitten auf dem Wagen der Landjugend Sandersfeld von Rentieren gezogen wurde. In Giraffen-, Nilpferd- und Tigerkostümen gingen die „Seehasen aus Seehausen“ auf Safari um den Ring.

Weihnachtsmann & Co. KG: die Landjugend Sandersfeld (Bild: von Reeken)

Weihnachtsmann & Co. KG: die Landjugend Sandersfeld (Bild: von Reeken)

Wagenbauer und Fußgruppen ließen sich aber auch von Film- und Fernsehhelden inspirieren: Viele kleine Pumuckl mit knallroten Haaren feierten auf dem Wagen von „Kidz and Friends“. „Super-Mario“ war sogar zweimal vertreten – unter anderem auf einem über und über mit Krepprosen verzierten Wagen der Gruppe Tresensport aus Bergdorf. Stichwort Sport: Der Hausmänner-Stammtisch – immer eine feste Größe beim Fasching um den Ring – setzte mit buntglitzernden Anzügen und überdimensionalen Wurfpfeilen auf die Darts-Begeisterung im Stil des Londoner „Ally Pally“. Die Gruppe hatte sogar einen eigenen Moderator dabei und holte Kommentator Markus Weise auf den Wagen, als dessen Anlage zwischendurch ausfiel. Gemeinsam mit Stephanie „Tiffy“ Sandersfeld kommentierte er das Geschehen auf dem Schulgelände Am Steinacker. Auch auf der Kreuzung von Bergedorfer Straße, Ring und Mühlenstraße, wo sich der Umzug gegen 14.15 Uhr in Bewegung setzte, gab es mit Tom Adler und dem Baron vom Ganterteich eine neue Moderatoren-Kombi.

Dort startete auch der Präsidiums-Ganter mit Ehrengästen wie Bürgermeister Ralf Wessel, der stellvertretenden Bürgermeisterin Christel Zießler und Landrat Dr. Christian Pundt, der das bunte Treiben durch eine rosarote Brille betrachtete.

Zu den Highlights des Umzugs zählten neben den aufwendig gestalteten Festwagen die nicht weniger ideenreich aufgemachten Fußgruppen – darunter etwa die komplett in Gold gekleidete Faschingsgemeinschaft Immer-Bürstel, die Racheengel im Kakteen-Kostüm, die Klimakterium-Girls mit eigenem Spiegelbild oder die Fernbedienten Spacken, die als Wischmopps um den Ring zogen.

Eine rekordverdächtig hohe Zahl an Zuschauern und Zuschauerinnen verfolgte den rund zweistündigen Umzug. Besonders am Steinacker, wo der Zug eine Engstelle passieren musste, war es brechend voll. Die Zaungäste hatten sich ebenfalls in kreative Kostüme geschmissen.

Nonnen und Mönche feierten mit Chefärzten, Prinzessinnen, Cowboys und Hippies. Sie verband nicht nur die Feierfreude, sondern auch die Überzeugung, die ein Teilnehmer zum Ausdruck brachte: „Der Fasching gehört in den Winter.“

Antje Rickmeier
Antje Rickmeier Redaktion Ganderkesee