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nordwest-zeitung

Selbstverwirklichung mit „Don Geronimo“ Huder Ehepaar baut in nur wenigen Monaten eigene Kaffee-Marke mit Bohnen aus Costa Rica auf

Hude - Ein aufregendes Jahr liegt hinter Maren und ihrem Mann Dennis Oltmann-Janßen. Das Huder Ehepaar hat seit Anfang des Jahres quasi aus dem Nichts mit „Don Geronimo“ nicht nur eine eigene Kaffee-Marke mit Bohnen aus Costa Rica aufgebaut. Das Paar hat auch ein Familienunternehmen gegründet. Nicht einmal ein Jahr später, seit erste Pläne konkret wurden, steht bei den Hudern schon der nächste Werksverkauf am Freitag, 22. Dezember, aus dem eigenen Verkaufsraum (Hohelucht 7) von 16 bis 18 Uhr an. Doch bei den Hudern hat sich in den vergangenen Monaten noch weitaus mehr getan.

Liebe zu Costa Rica

Dennis Oltmann-Janßen und Maren pflegen nicht einfach nur geschäftliche Beziehungen nach Costa Rica. Vielmehr ist es für die Huderin eine zweite Heimat, nachdem sie selbst dort aufwuchs, für ihre Ausbildung nach Deutschland zurückkehrte und schließlich bis 2012 wieder in Costa Rica lebte. „Ich hatte Papa-Heimweh“, sagt die 39-Jährige. Denn ihr Vater Gero Ehemann ist bereits vor 30 Jahren in das südamerikanische Land ausgewandert. Er ist es auch, der das Familienunternehmen komplettiert.

Kaffeesalz entdeckt

Der „Don Geronimo“-Kaffee ist nicht das einzige Produkt, das Maren und Dennis Oltmann-Janßen in diesem Jahr auf den Markt gebracht haben. Per Zufall – Dennis Oltmann-Janßens Mutter hat von dem besonderen Gewürz erzählt – hat das Paar Kaffeesalz entdeckt. In verschiedenen Variationen wird es ebenfalls in Costa Rica hergestellt.

Gero Ehemann, der Vater von Maren Oltmann-Janßen, hat eine Röstmaschine entwickelt, in der er Kaffeebohnen zusammen mit Pazifiksalz geröstet werden, sodass das Kaffeesalz entsteht. Erhältlich ist es als reines Kaffeesalz, aber auch in verschiedenen Variationen, etwas als Kräuter-, Mango-, Himbeere-, Blaubeere- oder Spinat-Salz.

Die Kreativität der Huder ist groß. So haben sie auch einen Marsala-Kaffee-Likör mit ihren „Don Geronimo“-Bohnen kreiert und nützliches Zubehör, wie Gewürzmühlen, oder Gewürz-Bretter, die Dennis Oltmann-Janßen personalisiert mit dem Laser beschriftet.

Auf seinem Grundstück in Hude hat das Paar nicht nur einen Lagerraum und ein Büro. Diese Räume grenzen an eine einstige Garage an, die sie mit großer Kaffeebar, Sitzgelegenheiten und Verkaufsregalen ausgebaut haben. Dort findet ebenfalls der Werksverkauf statt. Mit unmittelbarer Nähe zum Wochenmarkt auf dem Schützenplatz, erhoffen sich die Huder, dass einige Kunden vom Wochenmarkt direkt zu ihnen gehen werden.

Etwas Neues wagen

Maren und Dennis Oltmann-Janßen sind kreative Menschen, die sich selbst verwirklichen wollen, aus spontanen Einfällen plötzlich etwas ganz Neues schaffen. Ähnlich war es auch mit der Idee, eine eigene Kaffee-Marke ins Leben zu rufen. Eigentlich ist der Huder beruflich im Bereich Solarthermie unterwegs, doch bei ihm und seiner Frau wuchs zunehmend der Wunsch danach, zusätzlich etwas Neues zu wagen, etwas zu machen, das Erfüllung bringt. In Costa Rica schloss sich in diesem März dann der Kreis.

Schwiegervater ins Boot geholt

Dass sich das Jahr der Huder viel um Kaffee drehen könnte, bahnte sich bereits im Januar an. Ein Freund hatte Dennis Oltmann-Janßen gefragt, ob er ein Café mit ihm eröffnen wolle. Doch das war es letztlich noch nicht, wohin die Reise führen sollte: Es ging im März nach Costa Rica. Auf dieser Reise besuchte das Paar viele Plantagen-Betreiber und kostete eine Menge Kaffee. Zuvor hatte Schwiegervater Ehemann in seiner Wahlheimat schon über viele Jahre hobbymäßig eine Kaffeeplantage betrieben und die Bohnen selbst geröstet, erzählt Dennis Oltmann-Janßen. Auf die Frage, ob sich der 78-Jährige vorstellen könne, mit ins Geschäft einzusteigen, antwortete er mit einem klaren Ja.

Zurück in Deutschland baute Dennis Oltmann-Janßen einen Online-Shop auf und begann mit der Vermarktung von „Don Geronimo“. Per Luftpost kamen die ersten 150 Kilogramm des Kaffees aus Costa Rica, geröstet von Ehemann, im Sommer in Bremen an und der Verkauf ging richtig los.

Die richtige Verpackung

Das Paar ist von der Qualität seines Fair-Trade-Kaffees überzeugt. Dass diese durch eine passende Verpackung untermauert werden soll, stand für die Huder außer Frage. Doch es sollte einige Zeit dauern, bis diese gefunden war. Gestartet ist „Don Geronimo“ in Plastiktütchen. Es ging weiter in hellbraunen Papiertüten. „Das fällt aber ja überhaupt nicht auf, wenn es in den Regalen steht“, sagt Maren Oltmann-Janßen.

Das Paar kam schließlich mit der Huder Künstlerin Julia Meinders in Kontakt, die passend zu den vier Sorten „Blue Ara“, „Red Ara“, „Blue Toucan“ und „Red Toucan“ – die Farbe steht für den jeweiligen Röstgrad – farbenfrohe Bilder der Costa Ricaner Vogelarten entwarf. Das herausstechende Bild schmückt eine ansonsten komplett schwarze Verpackung. „Das hat einfach Wirkung“, sagt Maren Oltmann-Janßen.

Aktuell kümmert sich das Paar noch um alles selbst, lagert den Kaffee und verpackt ihn. Im nächsten Jahr will es mit „Don Geronimo“ noch weiter Fahrt aufnehmen und die Verkaufsstellen erweitern. Erhältlich ist der Kaffee aber schon jetzt im Online-Shop, im Huder Change-Shop (Parkstraße 9), in Wildeshausen bei Strömers Gebrauchtmöbelhaus und im Landhaus Fillerberg – und im Werksverkauf an diesem Freitag.

Schließt zum Jahresende sein Möbelgeschäft „Strömers“ in Wildeshausen: Kai Strömer.

WILDESHAUSER INNENSTADT Gebrauchtmöbelhaus „Strömers“ zieht aus – Shisha-Shop „Duman“ zieht um

Jana Budde Verena Sieling Wildeshausen

Christin Hufer
Christin Hufer Redaktion Wildeshausen
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