Brake/Wesermarsch - Wer in der HNO-Praxis im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Brake zuletzt nach einem neuen Termin fragte, wurde bereits abgewiesen, jetzt hat das St.-Bernhard-Hospital, zu dem das MVZ gehört, es auch offiziell bestätigt. Die Hals-Nasen-Ohren-Praxis wird Ende September schließen. „Dr. Haitham Saba, der in den vergangenen Jahren als HNO-Arzt im MVZ tätig war, verlässt das St. Bernhard Hospital, um in Oldenburg neue berufliche Wege einzuschlagen und sich selbstständig zu machen. Das St.-Bernhard-Hospital bedauert diesen Schritt, wünscht ihm jedoch für seine Zukunft alles erdenklich Gute“, heißt es in der Mitteilung des Krankenhauses. Saba hatte vor vier Jahren, Im Sommer 2020, begonnen, in der HNO-Praxis im MVZ zu arbeiten.
Auch die HNO-Praxis im Braker Ärztehaus Am Ahrenshof ist bereits seit längerer Zeit geschlossen. Für Brake und die südliche Wesermarsch bedeutet die Schließung der Praxis, dass es vorläufig keine HNO-Praxis mehr gibt – es verbleibt in der Wesermarsch lediglich eine Praxis in Nordenham. Die nächsten Praxen sind in Varel, Wiefelstede oder Oldenburg zu finden. Die Versorgung mit Facharztpraxen wird von vielen Menschen in allen Städten und Gemeinden der Wesermarsch als mangelhaft wahrgenommen – das war eines der Ergebnisse aus dem großen Wesermarsch-Check der NWZ in diesem Sommer.
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Endgültig sein soll die Schließung der Praxis im MVZ nicht, wenn es nach dem St.-Bernhard-Hospital geht. In der Mitteilung heißt es weiter: „Die Sicherstellung einer kontinuierlichen fachärztlichen Versorgung in der Region ist dem Krankenhaus wichtig. „Die Gesundheit der Bevölkerung liegt uns am Herzen, daher arbeiten wir intensiv daran, eine Lösung zu finden, um die ärztliche Versorgung auch in Zukunft auf hohem Niveau sicherzustellen,“ erklärt Ingo Penner, Geschäftsführer des St.- Bernhard-Hospitals. „Wir werden unser Bestes tun, um die entstehende Lücke zeitnah zu füllen. Besonders HNO-Fachärzte, die Interesse an einer eigenen Praxis haben, laden wir herzlich dazu ein, mit uns in Kontakt zu treten“, fügt Penner hinzu. Das Wohl der Patienten stehe für das St.-Bernhard-Hospital an erster Stelle, und es würden alle Anstrengungen unternommen, um eine nachhaltige Lösung für die Region zu finden.