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170 Teilnehmende bei Gaming-Event in Brake Klassentreffen der Zocker – Darum zieht LAN-Partys niemand den Stecker

170 Zocker haben sich in Brake bei der LAN-Party des Vereins Total verplant zusammengefunden. Viele Teilnehmende haben mehrere der 31. Auflagen der Veranstaltung mitgemacht. Das denken sie über die vermutlich größte Gaming-Veranstaltung im Nordwesten.

170 Zocker haben sich in Brake bei der LAN-Party des Vereins Total verplant zusammengefunden. Viele Teilnehmende haben mehrere der 31. Auflagen der Veranstaltung mitgemacht. Das denken sie über die vermutlich größte Gaming-Veranstaltung im Nordwesten.

Tim Rosenau

Brake - Schwer bepackt bewegt sich eine Gruppe junger Männer in Brake über das BBZ-Gelände in Richtung der Großsporthalle. Einer von ihnen schiebt eine Sackkarre, auf der ein PC festgemacht ist. Ein anderer trägt unter seinem rechten Arm einen Monitor, links eine Isomatte. Der Dritte im Bunde hat eine große Einkaufstasche mit Chips, Süßigkeiten, Wasserflaschen und Energy Drinks im Schlepptau. Sie schlängeln sich vorbei an Imbissbude und Raucherbereich und betreten die Halle, in der am vergangenen Wochenende die vermutlich größte LAN-Party des Nordwestens stattgefunden hat.

170 Teilnehmende bei LAN-Party

170 Leute hatten sich zum gemeinsamen Zocken und zu der riesigen Übernachtungsparty angemeldet. Die Veranstaltung begann am Freitag und zog sich bis Sonntagmorgen. Organisiert wurde die LAN-Party vom Braker Verein Total verplant – es war bereits die 31. Ausgabe. Drei Tage lang war das Team rund um Dennis Böning und Kyra Eilers damit beschäftigt, die Sporthalle in ein riesiges Gaming-Zimmer zu verwandeln. Dann stand einem Wochenende im Sinne des Computerspielens nichts mehr im Wege.

„Es ist wie ein großes Klassentreffen“, sagt Dennis Böning. Denn viele der Teilnehmenden kommen schon seit Jahren zu den Total verplant-Veranstaltungen. Dabei sind nicht nur Wesermärschler mit von der Partie. Auch aus Bremerhaven und Hamburg finden Zocker den Weg in die Kreisstadt. Es hätten aber noch mehr sein können, so Böning: „Wir sind diesmal nicht ausverkauft. Sonst waren es meistens zwischen 200 und 240 Leute.“ Dem Spaß stand das aber nicht im Wege.

Kommentar
Die LAN-Party in der Braker Großsporthalle ist ein Zeichen dafür, dass menschlicher Kontakt nicht durch das Internet ersetzt werden kann – auch nicht in der Videospielwelt –, dieser Meinung ist Redakteur Arne Haschen.

ZOCKER-EVENT „TOTAL VERPLANT“ IN BRAKE Schön, dass LAN-Partys noch nicht ausgestorben sind

Arne Haschen

Turniere in Fifa, Mario Kart und Counterstrike

Die Organisatoren haben Turniere in verschiedenen Kategorien organisiert. Die Teilnehmenden konnten sich unter anderem in den Titeln Counterstrike, Fifa, Mario Kart und Rocket League messen. Die Gruppenphasen werden noch an den Tischen ausgespielt, aber die Finals auf der großen Bühne, die inmitten der Halle aufgebaut wurde. Dort traten dann die Besten gegeneinander an – mit Liveübertragung auf einer Leinwand und Kommentatoren. „Das hat dann schon E-Sport-Charakter“, so Böning. Aber auch abseits von PC und Konsole gab es ein Offline-Turnier mit Mini-Spielen – „Wie auf einer Kohltour“, erklärt Kyra Eilers.

Die Veranstaltenden sind froh, dass sich die LAN-Party trotz einer stetig digitaler werdenden Gaming-Welt weiter hält. Denn man muss nicht mehr am selben Ort sein, um gemeinsam zocken zu können. Aber die Attraktivität der Veranstaltung kommt durch den sozialen Charakter. Viele der Teilnehmenden kommen seit Jahren zum Zocken in die Großsporthalle. „Es fühlt sich an wie Heimkommen“, sagt Teilnehmer Marc Bösmann aus Beverstedt bei Cuxhaven. Seit 15 Jahren hat er fast alle LAN-Partys mitgenommen. „Mein Freundeskreis wohnt mittlerweile verteilt, aber hier kommen wir zusammen und sehen uns nicht nur online“, erzählt er.

Soziale Komponente

Der Hamburger Joey Baljöhr sieht das ähnlich: „Der soziale Effekt macht die LAN-Party interessant. Wir sind zu viert angereist und nehmen uns hier die Zeit, einfach gemeinsam zu daddeln.“ Auch Efehan Özdemir und Ahmed Yüksel kommen seit mehreren Jahren aus Oldenburg nach Brake, um an der Veranstaltung teilzunehmen: „Ich bin 2016 das erste Mal mit einem Kumpel hier gewesen. Seitdem komme ich immer wieder gerne her. Es ist schön zu sehen, dass die LAN-Party und die Teilnehmer gemeinsam älter werden“, sagt Özdemir. Dadurch zieht sich die Altersspanne der Anwesenden auch durch alle Jahrgänge und trotz der Generationenunterschiede kommen alle miteinander aus.

Neben dem gesellschaftlichen Aspekt ist die Veranstaltung auch gut organisiert, sagt Justin Schröder aus Oldenburg. „Der Verein hat Spaß daran, diese LANs zu organisieren und das merkt man einfach an der Umsetzung“, so Schröder. Und weil der Verein mit Herzblut bei der Sache ist, beginnen auch bald schon die Vorbereitungen für die nächste Auflage im Herbst. Oder wie Böning es beschreibt: „Nach der LAN ist vor der LAN.“

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