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nordwest-zeitung

Protestaktionen in Hannover und auf Borkum Ein kunstvolles Sandbild als Zeichen des Widerstands

Borkum Erleben
Mit diesem Strandbild wird protestiert.

Mit diesem Strandbild wird protestiert.

Ben Mente

Borkum/Hannover - Die Umweltorganisationen Deutsche Umwelthilfe (DUH), BUND Niedersachsen und Greenpeace demonstrierten am Mittwoch, 7. Februar, vor dem Landtag in Hannover. Dafür kamen die Verbände mit einem fünf Meter hohen, aufblasbaren Bohrturm und Plakaten mit den Aufschriften „Gas zerstört“ und „Gasbohrungen vor Borkum stoppen“ zusammen.

Sie protestierten gegen die Pläne des niederländischen Öl- und Gaskonzerns One-Dyas, der vor Borkum in unmittelbarer Nähe des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer und mehrerer Natura-2000-Gebiete ein Gasfeld erschließen möchte. Die Verbände fordern von der niedersächsischen Landesregierung ein klares Votum gegen das fossile Projekt und für den Umwelt- und Klimaschutz.

Protest auf Borkum mit Strandbild

Nach der Aktion in der Landeshauptstadt hat Borkum am Wochenende nachgelegt und wiederholt ein Zeichen gegen die geplanten Erdgasbohrungen in der Nordsee gesetzt. Entstanden ist wie geplant ein kunstvoll geharktes Strandbild. Das Motiv wurde von Lothar Bracht, einem deutschen Künstler, der auf der benachbarten

niederländischen Insel Schiermonnikoog lebt, entworfen. Dort hatte er bereits vor einem Jahr mit einem Entwurf unterstützt, denn Schiermonnikoog fürchtet ebenfalls um die Auswirkungen der geplanten Erdgasplattform des niederländischen Konzerns One-Dyas. Etwa 20 Personen nahmen laut Sandra Franke, der Umweltbeauftragten der Stadt Borkum, am Nordbad an dieser Aktion teil. Der Entwurf beinhaltete eine große Bohrplattform, die von den Teilnehmenden mit einem roten Tuchband „durchgestrichen“ und mit dem Appell „Sei weise mit dem Wattenmeer“ signiert wurde.

Umweltbeauftragte ist zufrieden

„Ich bin sehr froh, dass wir den Künstler Lothar Bracht für eine gemeinsame Aktion auf Borkum gewinnen konnten. Er ist extra von der niederländischen Insel Schiermonnikoog angereist, um die Solidarität zwischen den Inseln zu zeigen. Auch die Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland hat uns wieder einmal ihre Verbundenheit und Unterstützung demonstriert. Gleichzeitig freue ich mich sehr, dass sich auch InsulanerInnen und Gäste an dieser Aktion beteiligt haben. Das stärkt nicht nur unser insulares Gemeinschaftsgefühl, sondern auch die Verbundenheit mit unserer niederländischen Nachbarinsel, wo am 16. März voraussichtlich eine weitere gemeinsame Strandbildaktion geplant ist“, so Franke. Und weiter: „Die Zeichnung der Gasplattform, welche am Samstag entstanden ist, wurde von einem roten Tuch durchgestrichen, welches vom Hauptstrand bis zum Bild getragen wurde. Dieses rote Tuch symbolisiert die rote Linie, die im Hinblick auf den Schutz des Klimas nicht überschritten werden soll. Damit soll einmal mehr darauf hingewiesen werden, dass viele führende internationale Forschungsinstitute appellieren, dass neue Förderungen von Erdgas und Erdöl das Erreichen des 1,5- Grad-Ziels unerreichbar machen und damit den Klimawandel immer weiter anheizen“, äußerte sich Sandra Franke zufrieden über die Hark-Aktion.

TV-Tipp

Begleitet wurde die Aktion von einem ZDF-Kamerateam der Sendung „37° Leben“. Das Thema in der 100. Jubiläumsfolge des Formats ist das „Engagement auf der Insel“, wo die InselbewohnerInnen um ihr Weltkulturerbe Wattenmeer fürchten. Bis vors Gericht in Den Haag begleitet der 30- minütige Film mehrere junge Menschen, die sich gegen das Gasfeld engagieren. Die Ausstrahlung im ZDF findet am 3. März 2024 um 9.03 Uhr statt. In der Mediathek ab dem 1. März 2024.

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