Holtriem - Die Freiwilligen Feuerwehren der Samtgemeinde Holtriem sind in der zweiten Jahreshälfte 2023 zu zwei größeren Einsätzen gerufen worden. Im August 2023 rückten die Feuerwehrleute zu einem Brand eines landwirtschaftlichen Hofes in Willmsfeld aus, im Herbst kam es zu einem Brand einer Garage in Eversmeer. Im ersten Halbjahr habe es hingegen weniger größere Einsätze gegeben, berichtet Daniel Moeller, seit Anfang des Jahres neuer Samtgemeindebrandmeister Holtriems. Was er aber bemerkt: „Zu jeder Zeit am Tag wurden wir alarmiert. Das zeigt, wie einsatzbereit man sein muss.“
Daniel Moeller gibt einen Einblick in die Feuerwehren im vergangenen Jahr und blickt auf dieses Jahr. Zur Samtgemeinde gehören die vier Freiwilligen Feuerwehren Westerholt/Nenndorf, Blomberg, Schweindorf und Ochtersum.
Weniger Einsätze
Eine Entwicklung nimmt Moeller wahr: „Die technischen Hilfeleistungen nehmen zu“, sagt er. Dazu zählen etwa Türöffnungen und auch Tragehilfen, zu denen der Rettungsdienst mitunter die Feuerwehr hinzuzieht. Die Anzahl schwerer Verkehrsunfälle sei hingegen weniger geworden. Die Einsätze stagnierten; unter den 68 Einsätzen (zum Vergleich: 2022 waren es 90) der vier Feuerwehren waren 2023 Großbrände, Sturmschäden, Wasserschäden, Türöffnungen und Einsätze zur Unterstützung des Rettungsdienstes.
Was die Holtriemer Feuerwehren fordert, sind die zunehmenden Starkregenereignisse. Das habe sich besonders an Weihnachten bemerkbar gemacht, als drei Grundstücke in Willmsfeld überschwemmt wurden. Schlimmeres konnten die Feuerwehrleute verhindern. „Wir müssen uns aber weiter darauf vorbereiten“, sagt Moeller.
Die Einsatzkräfte in der Samtgemeinde Holtriem: Von den 197 Mitgliedern sind 37 Frauen und 160 Männer; in der Jugendfeuerwehr sind 30 Mädchen und 60 Jungen und in der Kinderfeuerwehr sind 25 Mädchen und 36 Jungen.
Der Altersdurchschnitt in den Holtriemer Feuerwehren ist recht jung, sagt Samtgemeindebrandmeister Daniel Moeller, selbst 34 Jahre alt. Im Durchschnitt sind die Führungskräfte (Orts- und Gemeindebrandmeister) 42 Jahre alt. 38 Prozent aller Einsatzkräfte sind 27 Jahre oder jünger, 68 Prozent sind unter 40 Jahren.
Junge Feuerwehren
Die Feuerwehren setzen sich dafür ein, neue Mitglieder, besonders junge, zu begeistern. Die Nachwuchsförderung hat einen hohen Stellenwert: Für Holtriem herausragend seien die vier Jugend- und die vier Kinderfeuerwehren, sagt der Samtgemeindebrandmeister erfreut. Jeder der vier Feuerehren in der Samtgemeinde hat jeweils eine Kinder- und eine Jugendabteilung. „Das gibt es im Landkreis sonst nicht“, sagt der Samtgemeindebrandmeister. 40 Prozent aller Jungen und Mädchen in den Kinderfeuerwehren im Landkreis kämen aus Holtriem.
Fahrzeuge und Geräte
Mit Blick auf die Feuerwehrhäuser erklärt Moeller, dass das neue Feuerwehrhaus in Westerholt im vergangenen Jahr fertig geworden ist: Das Gebäude wurde im August 2023 eingeweiht.
In diesem Jahr sind neue Fahrzeuge für die Feuerwehren vorgesehen, und zwar für die Blomberger ein Löschgruppenfahrzeug (LF 20) und für die Schweindorfer ein Tanklöschfahrzeug (TLF). Außerdem wechseln die Feuerwehren bei den Rettungsgeräten, die bei schweren Verkehrsunfällen eingesetzt werden, auf Akkugeräte. Ein solches Gerät sei notwendig, weil die Karosserie der Fahrzeuge stabiler werden, sagt der Samtgemeindebrandmeister. Diese Schere und Spreizer kosten um die 30.000 Euro.