Jever - „Jever kann Bundesliga“ - das ist die Devise, mit der die Tischtennisabteilung des MTV Jever in die Saison 2024/2025 gehen wird. Im April hatte der Verein die Zusammenarbeit mit dem Barfußschuh-Hersteller Leguano bekannt gegeben, ohne jedoch ganz konkrete Ziele zu nennen. Die reicht Michael Rudolph, der Mann für Sponsoring, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit im MTV, nun in einem Zug mit zahlreichen Verpflichtungen nach: Es soll in die Bundesliga gehen. Allerdings nicht mit einer isolierten Mannschaft, sondern in Zusammenhang mit einem starken Unterbau aus zwei weiteren, leistungsstarken Teams. „Die erste, zweite und dritte Mannschaft sollen attraktiv für hochtalentierte Sportler hier im Nordwesten sein.“ Möglich macht das die Leguano GmbH in Zusammenspiel mit einem großen Sponsorenpool von mehr als 40 Unterstützern.
Die ersten Schritte in Richtung Bundesliga sind in Form von Spielerverpflichtungen bereits getan. Neue Nummer eins im Team wird Thierry Miller sein - „der beste Spieler, der jemals in Jever gespielt hat“, erklärt Michael Rudolph stolz. Der Schweizer ist amtierender Europameister der Senioren 55 sowohl im Einzel als auch im Doppel. In dreieinhalb Wochen schlägt er bei der Weltmeisterschaft in Rom auf. „In der Schweiz wird er nur ,der Bulle’ genannt. Das ist so’n richtiger Schrank“, staunt Rudolph. Der Kontakt zu Miller ist über den jahrelang in Jever aktiven Björn Lessenich zustande gekommen, der bei großen Turnieren als Millers Trainer fungiert. Auch Lessenich erhält wieder ein Spielrecht für den MTV.
Hinter Miller wird Dominik Stuckmann als Nummer zwei gelistet. Der Frankfurter war zuletzt in Diensten des TV Friedeburg und sorgt für den Glamour-Effekt beim MTV: Anfang 2022 suchte er als Bachelor im Fernsehen die große Liebe. Stuckmann ist in der Vorsaison mit den Friedeburgern in die Landesliga aufgestiegen.
An Nummer drei erscheint ein bekannter Name in Jever. Agnius Kacerauskas aus Litauen, Sohn des früheren MTV-Spielers Audrius Kacerauskas, steht schon lange auf der Wunschliste der Jeveraner. Der Kontakt zu „Katze“ Audrius sei nie abgerissen, sagt Michael Rudolph und erklärt: „Agnius war nicht so leicht zu kriegen. Da waren viele, die um ihn gebuhlt haben.“ Nun hat sich der „Panther“ aber für den MTV entschieden.
Rimas Lesiv, Jevers bisherige Nummer eins, geht an Position vier in die Saison. Dahinter werden die Eigengewächse Janek Hinrichs und Hendrik Hicken weiter ihre Einsätze in der ersten Mannschaft bekommen, außerdem kommen vom TV Friedeburg noch Marco Vester und von der TTG Niederkassel Christian Hinrichs. Den MTV verlassen hat Krzysztof Zielinski, er wechselte zum TTC Altena.
„Das sind sehr, sehr viele gute Leute. Die Kunst wird es jetzt sein, von Spiel zu Spiel zu gucken, wer wo gebraucht wird“, erklärt Michael Rudolph. Denn das Ziel der Spielzeit 2024/2025 sind drei Aufstiege. Die Erste soll in die Regionalliga aufsteigen, die Zweite wieder in die Verbandsliga und die Dritte in die Bezirksoberliga. Auch junge Nachwuchsspieler wie Henrik Fries sollen ihre Einsätze erhalten und mit den namhaften Neuverpflichtungen bekommt auch das Training einen ganz anderen Anspruch. „Bestenfalls reisen die Spieler früh an, gestalten am Freitag und Samstag das Training gemeinsam, und spielen am Sonntag ihre Spiele. Da könnten viele von profitieren“, sagt Rudolph und mahnt dennoch zur Bescheidenheit. „Sport kann man nur bedingt planen. Das Ganze ist ein langfristig angelegtes Projekt, zu dem Leguano die Initialzündung war.“