Saterland - Am 1. März 1974 war es so weit: „Die Sekunde Null ist vorüber“, wie es in der Nordwest-Zeitung vom 2. März 1974 heißt. Die Gemeinde Saterland war existent geworden. Sie war ein Produkt der Niedersächsischen Gebietsreform. Aus den drei seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder selbstständigen Gemeinden Scharrel, Ramsloh und Strücklingen war die Großgemeinde Saterland geworden.
Bürgermeister-Gespräch
Auch wenn der Weg zur Fusion in den Jahren zuvor nicht konfliktfrei gewesen war, verlief der erste große Schritt der neuen Gemeinde harmonisch, wie es weiter in dem NWZ-Artikel heißt. So hatten sich am Vorabend des 1. März die drei ehemaligen Bürgermeister Heinrich Eilers (Ramsloh), Heinrich Kröger (Scharrel) und Sixtus Schröer (Strücklingen) „einträchtig mit stellvertretendem Interimsgemeindedirektor Theo Deddens in der Ramsloher Gaststätte Koops“ zusammengesetzt, „um die problematischen Dinge der ersten Sitzung des Rates“ zu besprechen.

So berichtete die Nordwest-Zeitung am 2. März 1974 über den ersten Tag der neuen Großgemeinde Saterland - ebenso wie über die deutlich größer gewordene Stadt Friesoythe. Ausriss: Ulf Middendorf
Die erste Ratssitzung der neuen Gemeinde Saterland fand dann am 15. März in der Gaststätte Awick in Scharrel statt. Dort wurde der Scharreler Hermann Knelangen zum Interimsbürgermeister der neuen Großgemeinde gewählt – und blieb es auch anschließend bis ins Jahr 1981. Zu seinen Stellvertretern wurden Sixtus Schröer und Heinrich Eilers gewählt.
Nach der Kommunalwahl am 9. Juni 1974 nahm dann der neugewählt Saterländer Gemeinderat seine Arbeit auf. Die neue Gemeindeverwaltung mit den 15 Bediensteten der drei ehemaligen Gemeinden hatte ihren vollen Dienst bereits ab dem 6. März 1974 im Scharreler Rathaus aufgenommen.
Der heutige Verwaltungssitz in Ramsloh wurde erst gut zwei Jahrzehnte später bezogen.
Festakt und Ehrenamt
Ihr nunmehr 50-jähriges Bestehen möchte die Gemeinde Saterland dieses Jahr gleich mehrfach groß feiern. Am Freitagabend, 1. März, soll es einen offiziellen Festakt geben. Einen Tag später am Samstag, 2. März, ist dann ein Ehrenamtsabend geplant, zu dem die Gemeinde ehrenamtlich Tätige aus dem Saterland zu einem kleinen „Dankeschön“-Fest einladen möchte, wie Bürgermeister Thomas Otto während der Ratssitzung kurz vor Weihnachten berichtete.
Doch damit sind die Feierlichkeit nicht beendet. Gut drei Monate später ist ein zweitägiges Open-Air-Konzert geplant. Es soll ein „Wochenende voller Musik, Spaß und unvergesslicher Erlebnisse“ und einem bunten Programm werden, wie die Organisatoren versprechen.
Rock und Schlager
„Saterland rockt“ heißt es dann am Freitag, 31. Mai, beim ersten Tag des Open-Air-Konzertes auf dem Sportplatz in Ramsloh. Bereits bekannt gegeben wurden die Auftritte der Band Torfrock sowie des Singer/Songwriters Norman Keil. In den Pausen sowie nach den Auftritten der Künstler wird DJ Uwe Müller Musik auflegen.
Der zweite Tag des Open-Air-Konzerts Samstag, 1. Juni, steht dann im Zeichen des Schlagers. Hier steht bereits der Auftritt des Helene-Fischer-Doubles Victoria fest. Karsten Fugel alias „DJ Null Problemo“ legt während des Einlasses, der Pausen und nach dem derzeit noch unbekannten Headliner an dem Tag auf.
Weitere Bands und Künstler, die an den beiden Tage auftreten werden, sollen in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden. „Es sind noch einige musikalische Größen dabei“, sagt Kevin Vos im Gespräch mit unserer Redaktion.
Der Saterländer organisiert mit seinem Event-Service die Open-Air-Konzerte. 5000 Karten stehen jeweils an beiden Tagen zur Verfügung. Die Karten gibt es für 30 Euro bei Eventim-Light. Einlass an beiden Tagen ist ab 15 Uhr, das Konzert startet dann um 17 Uhr.In den kommenden Wochen blicken wir anlässlich des 50-jährigen Bestehens in einer kleinen Serie auf verschiedenste Aspekte der Gründung der Gemeinde Saterland. Die Serienteile werden in unregelmäßigen Abständen erscheinen.