Im Nordwesten - Schäden in Höhe von mehr als 280 Millionen Euro haben Einbrecher im vergangenen Jahr in Deutschland verursacht. Das geht aus der aktuellen Kriminalstatistik für das Jahr 2022 hervor. Die Zahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle ist demzufolge im Vergleich zu 2021 wieder gestiegen, nämlich um 21,5 Prozent auf 65.908 Fälle (2021: 54.236). Insbesondere in der dunklen Jahreszeit – von November bis Februar – kommt es verstärkt zu Hauseinbrüchen. Das Bundeskriminalamt (BKA) teilt mit, dass besonders Metropolen und städtische Region sowie Gegenden entlang von Fernstraßen und Bahntrassen betroffen verstärkt von Einbrüchen betroffen sind.
Nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) sind insbesondere Metropolen und städtische Regionen sowie Gegenden entlang von Fernstraßen und Bahntrassen verstärkt von Einbrüchen betroffen. Drei Viertel aller Einbrecher benötigen nach Polizeiangaben nur einen Schraubenzieher, mit dem sie die Fenster oder Türen im Handumdrehen aushebeln können. Daher seien einbruchhemmende Fenster, Terrassentüren und Eingangstüren mit einer hohen Widerstandsklasse ein effektiver Schutz. Auch Nachrüstsysteme wie Pilzkopfverriegelungen für Fenster und Querriegel- oder Panzerschlösser für Türen können Einbrüche verhindern. Steuermindernd berücksichtigt werden nach Angaben der Lohnsteuerhilfe auch die Kosten für den Einbau einbruchhemmender Rollläden und Garagentore, die Vergitterung von Kellerschächten und das Anbringen von Bewegungsmeldern, Videoüberwachungskameras sowie Alarmanlagen.
Ähnlich sieht die Lage in Niedersachsen aus. Auch hier ist die Zahl der Einbrüche im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, berichtet das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen, nämlich auf 6510 Fälle (2021: 5175). Allerdings, so geht ebenfalls aus den Daten hervor, sei das Niveau immer noch deutlich unter dem der Vor-Corona-Jahre. Zudem zeigten Einbruchsschutzmaßnahmen Wirkung. Laut dem LKA Niedersachsen blieben 46,59 Prozent der Einbruchsversuche 2022 deswegen erfolglos – damit ist die Erfolgsquote der Tatverdächtigen in den vergangenen Jahren um zehn Prozentpunkte gesunken.
Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollte das Eigenheim also gut geschützt sein. Das sorgt nicht nur für mehr Sicherheit, sondern mitunter auch für eine Steuerermäßigung beim Finanzamt, betont die Lohnsteuerhilfe, die unter anderem auch in Niedersachsen ansässig ist. Was das im Detail bedeutet – eine Übersicht:
Bis zu 1200 Euro weniger Steuern
Werden mechanische oder elektronische Sicherheitsvorrichtungen von einem Fachbetrieb verbaut oder montiert, können Eigentümer und Mieter die ihnen entstandenen Kosten bis zu 6000 Euro zu 20 Prozent als Handwerkerleistung in der Steuererklärung geltend machen, erklärten die Experten. Da die abzugsfähigen Kosten auf Anfahrts-, Arbeits-, Maschinen-, Entsorgungs- und Verbrauchsmittelkosten beschränkt sind, müssen die Materialkosten in der Rechnung getrennt ausgewiesen werden. Die Lohnsteuerhilfe empfiehlt, Handwerkerrechnungen stets auf den gesonderten Ausweis der begünstigten Aufwendungen hin zu überprüfen und gegebenenfalls vom Handwerksbetrieb auf Steuerkonformität korrigieren zu lassen. Wird die Rechnung per Überweisung beglichen, können bis zu 1200 Euro Handwerkerkosten pro Jahr direkt von der Steuerlast abgehen.
Andere Förderungen gegenrechnen
Alternativ zu dem Steuervorteil können zinsgünstige Kredite von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) genutzt werden, heißt es weiter. Das Programm Einbruchsschutz sei zwar 2022 ausgelaufen, es könnten aber andere Programme wie „Altersgerecht Umbauen“ oder „Energieeffizient Sanieren“ für Einbruchschutz genutzt werden, teilt die Lohnsteuerhilfe mit. Denn entsprechende Türen und Fenster erhöhten nicht nur die Sicherheit, sondern sorgten gleichzeitig für eine verbesserte Wärmedämmung und sparten Heizkosten ein. „Bei Sanierung und Modernisierung lassen sich sogar verschiedene KfW-Programme miteinander kombinieren. Ein Beispiel für die Verknüpfung von altersgerechtem Wohnen mit Einbruchschutz ist der Umbau der Terrasse, sodass sie barrierefrei genutzt werden kann. Bei dieser Gelegenheit kann dann die alte Terrassentür gegen eine neue einbruchhemmende ausgetauscht werden“, betonten die Experten.
Zu beachten sei allerdings, dass KfW-Förderungen nicht gemeinsam mit Steuervorteilen genutzt werden können. Daher müsse man mitunter noch kalkulieren, welche Begünstigung am vorteilhaftesten ist. „Während die Umbaumaßnahmen bei der KfW erst nach Zusage der Mittel beginnen dürfen, können Steuervorteile immer noch nachträglich unkompliziert genutzt werden, sofern Rechnung und Kontoauszug vorliegen“, erklärt die Lohnsteuerhilfe.
