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nordwest-zeitung

Minister Pistorius in Westerstede Ammerland-Klinik und Bundeswehrkrankenhaus verlängern Zusammenarbeit

Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen Ammerland-Klinik und Bundeswehrkrankenhaus Westerstede mit (v.l.) Axel Weber, Boris Pistorius, Karin Harms und Dr. Peter Ritter

Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen Ammerland-Klinik und Bundeswehrkrankenhaus Westerstede mit (v.l.) Axel Weber, Boris Pistorius, Karin Harms und Dr. Peter Ritter

Torsten von Reeken

Westerstede - Seit dem 30. Juni 2008 kooperieren das neu gebaute Bundeswehrkrankenhaus Westerstede und die Ammerland-Klinik im Klinikzentrum Westerstede. Und die erfolgreiche Zusammenarbeit wird fortgesetzt – fixiert durch einen am Freitag von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) persönlich unterschriebenen Vertrag. Dieser wurde bereits 15 Jahre vor seinem Ablauf verlängert. Die Laufzeit bis 2054 sichert der Bundeswehr die notwendige Verlässlichkeit für ihr Engagement in dem bisher einmaligen Kooperationsmodell.

Steigende Anforderungen

Pistorius sprach von einem „bedeutenden Baustein für die medizinische Versorgung in der Region“. Und daran beteiligt sich die Bundeswehr mit 50 Millionen Euro. Die erfolgreiche Kooperation zwischen militärischem und zivilem Krankenhaus sei aber auch „ein wichtiger Beitrag für die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr in einer Zeit, in der wir nicht wissen, in welche Lage wir noch kommen“. Für das BWK sei es von zentraler Bedeutung, dass die richtigen Weichen gestellt werden. Angesichts der wieder in den Mittelpunkt gerückten Landes- und Bündnisverteidigung würden die Anforderungen an die medizinische Versorgung steigen, so Pistorius. „Darauf müssen wir uns vorbereiten. Das können wir mit der Verlängerung dieser Kooperation tun.“

Einzigartiges Modell

Im Klinikzentrum Westerstede werden Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Patientinnen und Patienten versorgt. Die Zusammenarbeit umfasst neben dem medizinischen Bereich auch Bereiche wie die Essensversorgung, die Haustechnik und die Instandhaltung. Nach Angaben der Bundeswehr ist das zivil-militärische Klinik-Kooperationsmodell deutschlandweit einzigartig. Die Bundeswehr profitiert vor allem auch von einer praxisnahen und zeitgemäßen Ausbildung ihres medizinischen Personals. Durch den gemeinsamen Betrieb von Infrastruktur, Operationssälen und medizinischem Gerät wird eine Behandlung auf fast 10.000 Quadratmetern ermöglicht. Für Pistorius eine „vorbildhafte, großartige, sehr fruchtbare und hochkompetente Kooperation beider Krankenhäuser“.

Mehr Fläche

Auch Landrätin Karin Harms blickte auf ein „Erfolgsmodell für beide Seiten“. Die Verlängerung der Kooperation sei die „Grundlage für eine optimierte bauliche Infrastruktur“ – die von Landkreis Ammerland, Ammerland-Klinik GmbH und Bundeswehrkrankenhaus Westerstede geplanten Erneuerung und Erweiterung des Klinikstandortes. Im geplanten Neubau eines Funktions- und Bettentraktes entlang der Lange Straße werden neben der interdisziplinären Notaufnahme 13 OP-Säle, eine Intensivstation mit 42 Betten sowie Allgemeinpflegestationen mit insgesamt 176 Betten entstehen. Insgesamt handelt es sich bei dem Projekt um ein Neubauvorhaben mit einem Volumen von rund 10.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche – und einem Investitionsvolumen von mittlerweile rund 233 Millionen Euro. Zur Vorbereitung wurden unter anderem bereits Bäume gefällt. Die Kooperation sei, so Harms, somit auch „Basis einer guten und zukunftssicheren Gesundheitsversorgung in der Region“.

Bundestagsabgeordneter Stephan Albani (CDU) sieht in der Verlängerung auch ein deutliches Zeichen an andere Standorte: So werde deutlich gemacht, dass sich das Modell bewährt habe und es gute Gründe dafür gebe. Die Kooperation könne so „von der Ausnahme zum Trendsetter werden“.

Markus Minten
Markus Minten Stadt Oldenburg und Ammerland (Leitung)
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